Eine Einführung in das Identity & Access Management

  • Was ist "Identity & Access Management"?

    Angesichts des erheblichen Technologiezuwachses in den vergangenen zehn Jahren wechseln heute mehr Unternehmen als je zuvor in die Cloud. Die Cloud hat zwar klare Vorteile, bedeutet aber auch, dass ein großer Teil sensibler Daten jetzt online ist und Schutz benötigt. Hier kommt eine Lösung für Identity & Access Management ins Spiel. Ein System für Identity & Access Management (IAM) spielt eine Schlüsselrolle beim effizienten Managen des Zugriffs auf Daten und Systeme. Ein solches System identifiziert Benutzer und gewährt nur den richtigen Personen zur richtigen Zeit den Zugriff. Das auch "Identitätsmanagement" genannte Hauptziel von IAM besteht darin, Benutzerrollen und Zugriffsberechtigungen festzulegen und zu managen, sodass Benutzer nur auf das zugreifen können, wofür sie auch Zugriffsberechtigung haben. Dies kann durch die Implementierung von benutzerspezifischen Richtlinien, Zugriffsbeschränkungen und Tools erreicht werden, die Ihren Geschäftserfordernissen entsprechen.

    IAM-Systeme vereinfachen zudem die Rollen von Administratoren, indem sie ein effizientes Onboarding und Offboarding von Benutzern, eine Überwachung und Steuerung der Zugriffsberechtigungen aller Benutzer im Unternehmen sowie ein Nachvollziehen ihres Zugriffsverhaltens ermöglichen – und das alles von einem einzigen Ort aus.

  • Einrichten eines Identity & Access Management-Systems

    Da IAM-Systeme für immer mehr Unternehmen äußerst wichtig werden, sind Kenntnisse über das Implementieren solcher Systeme von entscheidender Bedeutung. Die Voraussetzungen für das Implementieren eines Identity & Access Management-Systems sind:

    • Erkennen der Probleme, mit denen Ihr Unternehmen derzeit konfrontiert ist und die durch ein IAM-System behoben werden können
    • Ausformulieren essenzieller Richtlinien für das Access Management und Benennen der Tools, die zum Erreichen der IAM-Ziele erforderlich sind
    • Pflegen und Managen der im Zusammenhang mit Benutzeridentität stehenden Daten
    • Gewähren und Widerrufen von Benutzerzugriffen entsprechend den Geschäftserfordernissen
    • Aufzeichnen und Überwachen, welcher Benutzer wann welche Aktivität ausgeführt hat
  • Wichtigkeit von Identity & Access Management

    Sicherheit ist für jedes Unternehmen wichtig und ein IAM-System kann diesen Prozess vereinfachen. Ein ideales IAM-System unterstützt:

    • Festlegen von Zugriffsberechtigungen von Benutzern auf Anwendungen, Daten und Systeme
    • Schutz des Zugriffs auf kritische Konten vor unbefugten Benutzern und böswilligen Angreifern
    • Vollständige Transparenz bezüglich aller Aktivitäten und Zugriffsrechte aller Benutzer
    • Verbessern des Benutzererlebnisses durch einfachen Zugriff auf mehrere Anwendungen und Services anhand eines einzigen Satzes von Anmeldeinformationen – das steigert die Produktivität
    • Reduzieren der "Passwortmüdigkeit", eine häufige Ursache von Datenpannen
    • Hinzufügen zusätzlicher Sicherheitsebenen durch Multifaktor-Authentifizierung
    • Senken der Kosten für IT und Helpdesks durch Einführung von Selfservice-Mechanismen, die es Benutzern ermöglichen, Zugriffsanforderungen basierend auf ihrem Profil einzureichen
    • Vereinfachen der Administratorrollen, indem Administratoren die Zugriffssteuerung von einem zentralen Ort aus managen können
  • Steigen Sie in die Welt des Identity & Access Managements ein

    Welche Wirksamkeit eine IAM-Lösung bieten kann, ist von der Größe, den Anforderungen und der Wichtigkeit der im Unternehmen gespeicherten und vom Unternehmen abgerufenen und verarbeiteten Daten abhängig. Die richtige Lösung erhöht die Sicherheit Ihres Unternehmens drastisch, verbessert das Benutzererlebnis dank einer flexiblen Arbeitsumgebung und steigert das Wachstum Ihres Unternehmens. Dafür ist wichtig, mit den im Folgenden aufgeführten Schlüssellösungen zu beginnen und Ihre Abläufe in Bezug auf Zugriffs- und Passwortmanagement zu verbessern.

  • Single Sign-on

    Single Sign-on (SSO) ermöglicht Benutzern den Zugriff auf eine Vielzahl von Websites und Anwendungen nach nur einmaliger Authentifizierung mit einem einzigen Satz Anmeldeinformationen. Nachdem sich die Benutzer bei ihrem Identitätsanbieter authentifiziert haben, können sich die Benutzer problemlos bei einer Vielzahl von Cloudanwendungen und Websites anmelden, ohne ihr Passwort erneut eingeben zu müssen. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, für eine Vielzahl von Konten Zugriffe einzurichten und zu managen, und die Benutzer können sich auf die jeweilige Aufgabe konzentrieren und sind daher produktiver.

    Da sich die Benutzer nicht mehr eine Vielzahl von Passwörtern merken müssen, vermeidet SSO außerdem Passwortmüdigkeit und Wiederverwendung von Passwörtern – diese beiden Faktoren sind häufig an Datenpannen mitbeteiligt. Benutzer werden wahrscheinlich auch ihre Passworthygiene verbessern, da sie weniger Passwörter managen müssen. Das führt zu einer beachtlichen Senkung der Helpdeskkosten, die bei jedem Zurücksetzen eines Passworts entstehen.

  • Passwortmanagement im Unternehmen

    Ihre Passwörter sind die erste Verteidigungslinie gegen bösartige Angriffe; daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Ihre Passwörter sicher und geschützt sind. Eine mangelhafte Passworthygiene öffnet eine für Cyberangriffe und Datendiebstahlt oft genutzte Hintertür. Das macht das Passwortmanagement zu einem unverzichtbaren Bestandteil von IAM. Ein guter Passwortmanager generiert komplexe Passwörter und merkt sich diese Passwörter für Sie – und Sie müssen sich nur noch ein einziges Masterpasswort merken. Außerdem vereinfachen Passwortmanager die gemeinsame Nutzung von Passwörtern über Teams und Einzelpersonen hinweg und verfolgen gleichzeitig sämtliche von den Benutzern im Passwortspeicher ausgeführten Aktionen nach. IAM kann zudem die Authentifizierung an Websites vereinfachen; der Zugriff erfolgt mit nur einem Klick – das steigert die Produktivität der Benutzer.

    Die in einem Passwortmanager gespeicherten vertraulichen Daten sind verschlüsselt und liegen daher im Fall potenziell erfolgreicher Angriffe niemals im Klartext vor. Zusätzliche Schutzebenen können durch die Multifaktor-Authentifizierung hinzugefügt werden. Eine solche Multifaktor-Authentifizierung (MFA) kann auf verschiedene Arten realisiert werden. Beispiele sind Faktoren, die der Benutzer weiß (Passwort des Benutzers), die der Benutzer besitzt (Sicherheitstoken, Mobilgeräte) und die den Benutzer als Person identifizieren (Biometrie wie Fingerabdruck, Gesichtserkennung). MFA bietet eine Reihe von Authentifizierungsfaktoren; dadurch können Benutzer ihre bevorzugte Authentifizierungsmethode verwenden und gleichzeitig die Sicherheitsstandards einhalten.

  • Bestimmungen bezüglich IAM

    Immer mehr Daten befinden sich in der Cloud; also müssen immer mehr Daten entsprechend geschützt werden und die Menge dieser Daten nimmt exponentiell zu. Damit sichergestellt ist, dass die Unternehmen auf der ganzen Welt entsprechende Sicherheitsfaktoren berücksichtigen, wurden zahlreiche Gesetze und Bestimmungen zum Datenschutz erlassen. Im Folgenden stellen wir kurz einige der wichtigsten dieser Gesetze und Bestimmungen vor:

  • Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)

    Die DSGVO hat seit ihrer Implementierung bei Unternehmen mit Sitz in Europa sowie bei Unternehmen, die über Daten von in Europa ansässigen Menschen verfügen, die Art und Weise des Managements und der Verarbeitung von Daten neu definiert. Unternehmen, die gegen die DSGVO verstoßen, werden mit Geldstrafen von bis zu 4 % ihres weltweiten Jahresumsatzes oder von € 20 Millionen belegt, je nachdem, welcher Wert höher ist. Die Implementierung einer IAM-Lösung kann Ihnen bei der Aufrechterhaltung der Richtlinie helfen, da die meisten dieser Lösungen die Datenschutzvorgaben der DSGVO erfüllen, darunter:

    • Sicherstellen, dass Benutzer nur auf die Daten zugreifen können, die sie auch wirklich benötigen
    • Verarbeitung personenbezogener Daten erfolgt ausschließlich durch einen eingeschränkten und autorisierten Personenkreis
    • Die Bereitstellung von Live-Audits zu Benutzerzugriffen mit genauen Angaben, wer wann authentifiziert wurde und auf welche Daten zugegriffen wurde, als Grundlage für "Identity Governance"
  • Health Insurance Portability and Accountability Act (HIPAA)

    Jede Organisation, die Daten im Zusammenhang mit geschützten Gesundheitsinformationen (PHI) von Patienten in den Vereinigten Staaten verarbeitet, muss die HIPAA-Vorschriften einhalten. Anderenfalls drohen Geldstrafen in Höhe von Tausenden von Dollar. Eine gute IAM-Lösung kann Ihnen dabei helfen, die wichtigsten HIPAA-Vorgaben zu erfüllen, z. B. durch Optimierung aller Aufgaben im Zusammenhang mit dem Zugriffsmanagement und durch Gewährung entsprechender Zugriffe mittels Single Sign-on.

  • Sarbanes-Oxley Act (SOX)

    Der Sarbanes-Oxley Act ist ein US-Bundesgesetz, das darauf abzielt, die Öffentlichkeit, Mitarbeiter und andere Interessengruppen vor betrügerischen Aktivitäten und Buchführungsfehlern zu schützen. Dieses Gesetz gilt für alle Unternehmen in den USA und für alle internationalen Unternehmen, die Buchhaltungs- und Prüfungsdienstleistungen für Organisationen und Personen in den USA erbringen. Ein starkes IAM-System unterstützt Sie bei der Einhaltung der SOX-Vorgaben mithilfe von wirkungsvollen Überwachungs- und Passwortmanagementtools, die das Risiko eines unbefugten oder böswilligen Zugriffs auf die Systeme stark reduzieren.

  • Gramm-Leach-Bliley Act (GLBA)

    Der Gramm-Leach-Bliley-Act fordert, dass alle personenbezogenen Daten über Kunden geschützt sein müssen und dass Kunden klare Informationen darüber erhalten, wie Unternehmen auf ihre Daten zugreifen. Zudem müssen die Kunden die Möglichkeit haben, die Weitergabe ihrer Daten an Dritte zu untersagen. Der GLBA, auch bekannt als "The Financial Modernization Act", gilt für alle US-Finanzinstitute. Mit einem wirkungsvollen IAM-System können Unternehmen den Zugriff von Mitarbeitern auf vertrauliche Daten überwachen, managen und einschränken und Klienten bessere Optionen für Passwortmanagement und Multifaktor-Authentifizierung bieten, damit eine Compliance zum GLBA gegeben ist.

  • Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS)

    Der Payment Card Industry Data Security Standard besteht aus einer Reihe von international gültigen Vorschriften für Unternehmen, die Kreditkartendaten halten, pflegen und managen. Diese Vorschriften sollen Kreditkartenbetrug reduzieren und die Daten von Karteninhabern schützen. Der PCI DSS schreibt auf allen Systemkomponenten eine ordnungsgemäße Abwicklung der Benutzeridentifikation für Benutzer, die Nichtverbraucher sind, und für Administratoren vor. Das kann durch das Implementieren eines IAM-Systems mit strengen Richtlinien zu Zugriffsbeschränkungen realisiert werden.

  • Einrichten eines Systems für Identity & Access Management von Grund auf: wo anfangen?

    Als neues Unternehmen, das sein eigenes System für Identity & Access Management einrichten möchte, analysieren Sie zuerst Ihre Erfordernisse. Ein idealer Ausgangspunkt wäre das Steuern und Managen von Zugriff und Passwörtern. Nutzen Sie Tools, die Ihnen bei der sofortigen Bereitstellung und Aufhebung von Benutzerzugriff auf kritische Anwendungen und Konten mithilfe von SSO helfen, und schützen Sie Ihre Passwörter zum Managen von Konten, die von mehreren Personen gemeinsam genutzt werden. Auf dem Markt werden zahlreiche Lösungen für Zwei-in-einem-Passwortmanagement und Single Sign-on angeboten, die Ihnen die Möglichkeit geben, den Zugriff von einem zentralen Ort aus nachzuverfolgen. Dieser erste Schritt stellt eine einfache Möglichkeit zur Steigerung der Sicherheit in Ihrem Unternehmen dar.

    Wählen Sie die für Ihre Geschäftsanforderungen geeigneten Tools aus, mit denen Sie die wichtigsten Sicherheitsaspekte eines Identity & Access Managements bewältigen können. Am besten wäre, wenn Sie Zoho Vault ausprobieren, einen leistungsstarken Passwortmanager, der auch Single Sign-on(SSO)-Lösungen für Unternehmen leisten kann.

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